Ute FreudenbergZurück zur Textauswahl...
Die Augen eines Spielers

Rauch getränkte Räume und die Bar fast menschenleer.
Die Tür steht auf, er könnte gehen, doch er bleibt.
Mit der letzten Miete ist er heimlich durchgebrannt.
Bleibt noch der Ring, den seine Mutter ihm einst gab.
Das Verlorensein wiegt viel schwerer als verliern.
Kein Land in Sicht, die Karten lügen nicht.

Es sind die Augen eines Spielers,
die das Spiel längst nicht mehr spieln.
Kopf oder Zahl – er kann nicht widerstehn, oh.
Denn mit den Augen eines Spielers,
die sich unbesiegbar fühln.
Sah man ihn oft dicht vor dem Abgrund stehn.
Doch die Würfel sind gefallen.
Und es werden nicht die letzten ein.

Eisig kaltes Schweigen, keinen Trumpf mehr in der Hand.
Das letzte Aß in seinem Ärmel weicht dem Tag.
Das Verlassensein bricht den Stolz in seinem Blick.
Dem grellen Licht entgeht die Wahrheit nicht.

Es sind die Augen eines Spielers,
die das Spiel längst nicht mehr spieln.
Kopf oder Zahl – er kann nicht widerstehn.
Denn mit den Augen eines Spielers,
die sich unbesiegbar fühln.
Sah man ihn oft dicht vor dem Abgrund stehn.
Doch die Würfel sind gefallen.
Und es werden nicht die letzten sein.

Kaputt und mit leeren Taschen taumelt er den Weg nach Haus.
Und sie erkennt in seinen Augen, was geschah.
Denn ein Tränenmeer flutet ihren leeren Blick.
Die Kinder sehn ihn leis zu Boden gehn.

Es sind die Augen eines Spielers,
die das Spiel längst nicht mehr spieln.
Kopf oder Zahl – er kann nicht widerstehn.
Denn mit den Augen eines Spielers,
die sich unbesiegbar fühln.
Sah man ihn oft dicht vor dem Abgrund stehn.
Doch die Würfel sind gefallen.
Und es werden nicht die letzten sein.

Ja, die Würfel sind gefallen.
Und es werden nie die letzten sein.
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