Olaf BergerZurück zur Textauswahl...
Wenn dein Blick eine Nacht verrät (Brandes/Frans.)

Die halbe Nacht lieg ich wach.
Hab kein Auge zugemacht.
Und Zeit rinnt durch meine Hand,
als wär’s ne Ewigkeit.
Du sagtest, vielleicht wird’s spät.
Doch nicht dass es bis fünf Uhr geht.
Du lächelst, als wenn nichts wär:
Papa, es tut mir leid.

Doch wenn dein Blick eine Nacht verrät.
Dann weiß ich, es ist längst zu spät.
Jedes Wort wär zuviel.
Trennt Verstand und Gefühl.
Du, ich will das noch nicht verstehn.
Seit dein Blick diese Nacht verrät,
weiß ich nicht, wie es weitergeht.
Hab ich dich jetzt verlorn.
Du wurdest doch erst geborn.
Muss die Zeit denn so schnell vergehn?

Verlegen stehst du vor mir.
Du, was sag ich jetzt zu dir.
Du siehst ganz verändert aus
mit zerzausten Haarn.
So stolz mit verklärtem Blick.
Und ich dreh die Zeit zurück.
Genau wie bei Mama
damals vor 17 Jahrn.

Doch wenn dein Blick eine Nacht verrät.
Dann weiß ich, es ist längst zu spät.
Jedes Wort wär zuviel.
Trennt Verstand und Gefühl.
Du, ich will das noch nicht verstehn.
Seit dein Blick diese Nacht verrät,
weiß ich nicht, wie es weitergeht.
Hab ich dich jetzt verlorn.
Du wurdest doch erst geborn.
Muss die Zeit denn so schnell vergehn?

Ich seh dich noch vor mir.
Im Passat Richtung Mittelmeer.
Du schläfst mit deiner Puppe
auf unserm Rücksitz ein.

Doch wenn dein Blick eine Nacht verrät.
Dann weiß ich, es ist längst zu spät.
Jedes Wort wär zuviel.
Trennt Verstand und Gefühl.
Du, ich will das noch nicht verstehn.
Seit dein Blick diese Nacht verrät,
weiß ich nicht, wie es weitergeht.
Hab ich dich jetzt verlorn.
Du wurdest doch erst geborn.
Muss die Zeit denn so schnell vergehn?

Wenn dein Blick eine Nacht verrät,
Und die Uhr sich nun weiter dreht.
Dann ist egal, was passiert.
Ich habe längst schon kapiert.
Dass mein Kind nun erwachsen wird.
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